Der ökologische Pfotenabdruck, Wasserverbrauch.

In unserem ersten Blogartikel haben wir dir ja bereits gezeigt, welche Fläche für die Produktion von Fleisch benötigt wird. In diesem Teil möchten wir dir zeigen, welchen Wasserfußabdruck dein Hund hat und welche Faktoren maßgeblich dazu beitragen.

 

Was ist der Wasserfußabdruck?

Der Wasserfußabdruck ist ein Indikator für unsere Wassernutzung. Er gibt also an, wie viel Wasser wir verbrauchen. Dabei berücksichtigt er sowohl den direkten Wasserverbrauch – beispielsweise unseren Verbrauch beim Duschen oder Kochen – als auch den indirekten Wasserverbrauch. Der indirekte Wasserverbrauch ist jener der bei der Produktion von Gütern oder Lebensmitteln zustande kommt. Er wird deshalb als “indirekter Verbrauch” definiert, weil das Wasser nicht in seiner ursprünglichen Form genutzt wird, sondern für die Erzeugung von bestimmten Produkten die wir schließlich nutzen. 

Unsere Fleischproduktion hat einen sehr hohen indirekten Wasserverbrauch. Durch den Anbau von Futterpflanzen als Nahrungsmittel für Zuchttiere, entsteht ein hoher Wasserverbrauch, denn die Pflanzen werden in ihrer Wachstumsphase regelmäßig gegossen. 

Laut einer Studie von Peter Alexander aus Edinburgh tragen Hunde durch ihren Fleischkonsum weltweit zu 5 bis 11 Kubikkilometer Wasserverbrauch pro Jahr bei. Als Maßstab könnt ihr euch zum Beispiel den Attersee vorstellen. Dieser hat ein Wasservolumen von knapp 4 Kubikkilometer. Das heißt unsere Hunde verbrauchen jährlich ein- bis dreimal die Wassermenge des Attersees.

"Hunde weltweit verbrauchen 5 bis 11 Kubikkilometer Wasser. Das ist so viel wie ein- bis dreimal die Wassermenge des Attersees!"

Wie sieht der Wasserfußabdruck von Huhn, Schwein und Rind im Vergleich aus?

Die unterschiedlichen Futtermengen machen im Vergleich mit der Schwarzen Soldatenfliege einen riesen Unterschied im Wasserverbrauch aus. Da die Schwarzen Soldatenfliegen ausschließlich mit Reststoffen der Lebensmittelindustrie gefüttert werden – wie altes Brot, Weintreber oder Biertrester – entsteht ein wesentlich geringerer Wasserverbrauch. Es müssen nämlich keine Futterpflanzen für ihre Zucht angebaut werden. Das ermöglicht uns eine bereits knapp werdende Ressource stark einzusparen. 

Über Monokulturen, Pestizide und Energie

Die Futterpflanzen für die Viehzucht werden leider noch viel zu häufig in Monokulturen angebaut. Wir kennen dieses Landschaftsbild: jedes Feld wird genau für eine einzige Pflanzenart genützt… Für wilde Insekten und Tiere sind diese Flächen ziemlich unattraktiv. Viel lieber würden sie in vielfältigen und artenreichen Landschaften leben. Auch Bodenlebewesen wie Würmer, Pilze und Mikroorganismen können auf Dauer mit der einseitigen Bepflanzung nichts anfangen. Leider haben sich Monokulturen als ertragshoher und “effizienter” Standard etabliert. 

Um die Erträge weiter zu erhöhen und bedingt durch die einseitige Bepflanzung, setzt die Landwirtschaft Düngemittel und Pestizide ein. Zwar fördern sie den Wachstum der Pflanzen und wehren vor Schädlingen ab, aber sie richten gleichzeitig erheblichen Schaden an unseren Böden und Gewässern aus. Manche Düngemittel enthalten Schwermetalle wie Kupfer, Zink oder Eisen die sich in unseren Böden anreichern und schließlich in unser Grundwasser sickern. Gleichzeitig bewirkt Stickstoffdünger Treibhausgasemissionen in Form von Lachgas, die den Klimawandel weiter antreiben. 

Traktoren und Erntemaschinen, oder das Heizen von bspw. Ställen verbrauchen schließlich Energie. Da diese Energie überwiegend fossilen Ursprungs ist, entstehen auch hier Emissionen die sich in Österreich auf 1 Mio. CO2-Äquivalent belaufen (Anmerkung: in diesen Emissionen sind jene der Forstwirtschaft mitgezählt). 

Welchen Einfluss haben in diesem Sinne unsere Hunde?

Der Forscher und Geograf Gregory S. Okin von der Universität von Kalifornien in Los Angeles sorgte mit seiner Forschung für Aufsehen. Er berechnete die ökologische Auswirkung von Hunden und Katzen. Seine Ergebnisse: die rund 163 Mio. Hunde und Katzen in den USA konsumieren im Jahr so viel wie 60 Mio. Amerikaner*innen. Durch ihre Ernährung machen Hunde und Katzen in Bezug auf Landnutzung, Wasserverbrauch, Energieverbrauch und den Verbrauch von Dünge- und Pflanzenschutzmittel 25% bis 30% der Umweltwirkung durch die Futtererzeugung der USA aus. Indirekt tragen Hunde und Katzen damit laut S. Okin’s Forschung zu 64 Mio. Tonnen CO2 Ausstoß bei. 

Auch hier möchten wir betonen, dass wir diese Forschung nicht eins zu eins auf Österreich übertragen können, denn wir züchten unser Vieh unter anderen Bedingungen als es in den USA getan wird. Das macht eine eins zu eins Übertragung nicht möglich. Auch müssten Daten zum Hundebestand und Futterverbrauch überarbeitet werden. Trotzdem stellt diese Studie für uns ein wichtiges Thema dar, über das wir Hundebesitzer*innen definitiv nachdenken sollten.

So viel zum Wasserverbrauch und dem landwirtschaftlichen Einfluss!

Wenn du diese Zeilen liest freut es uns, dass du bei einem solch ernsten und unerfreulichen Thema dabei geblieben bist. Deshalb zunächst einmal danke für dein Interesse an diesem wichtigen Thema. 

Wir kommen leider nicht drumherum auch die unschönen Dinge anzusprechen, um unsere unkonventionelle Lösung besser verständlich zu machen. 

In unserem Teil 3 zeigen wir dir zum Schluss Studien, die sich mit den Emissionen durch unsere Vierbeiner beschäftigt haben.