Der ökologische Pfotenabdruck, Emissionen.

Im letzten Teil unserer Serie "der ökologische Pfotenabdruck" wollen wir uns die Emissionen durch die Haltung unserer Hunde näher ansehen. Vermutlich kannst du es dir schon denken, aber auch hier ist das Fleisch im Napf unserer Vierbeiner nicht ganz unschuldig.

 

Wie hoch sind die Emissionen unserer Vierbeiner? 

Die letzte Studie in dieser Artikel-Serie die wir dir gerne vorstellen möchten stammt von der Technischen Universität in Berlin. 

Die Forscher*innen Yavor, Lehmann und Finkbeiner berechneten das Emissionsaufkommen eines Hundes. Für ihre Berechnungen gingen sie von einem Durchschnittshund von 15 kg Gewicht und einer Lebensdauer von 13 Jahren aus. Ihr Ergebnis: im Laufe seines Lebens wird dieser Hund bis zu 8,2 Tonnen CO2-Äquivalent verursachen und 90% dieser Emissionen stammen dabei aus seiner Ernährung! 

Pro Jahr bedeutet das:

 

Diese 630 kg CO2 entsprechen ca. 7% unserer aktuellen jährlichen Pro-Kopf-Emissionen. Unsere Emissionen lagen 2019 bei 9 Tonnen CO2-Äquivalent pro Österreicher*in. Nach der Berechnung einer Emissionsobergrenze um das 2°C Ziel einhalten zu können, dürften wir allerdings nur 2 Tonnen CO2 pro Person und Jahr verursachen. Nur so ließe sich unser Klima auf einem ertragbaren Niveau halten. Diese Grenze verfehlen wir allerdings jedes Jahr bei weitem. Aber angenommen wir würden tatsächlich nur 2 Tonnen CO2 emittieren, dann würden unsere Hunde mit ihrem 630 kg CO2 Verbrauch bereits 31,5 % unserer Pro-Kopf-Emissionen ausmachen. 

Für die 837.000 in Österreich lebenden Hunde bedeutet das pro Jahr knapp 530.000 Tonnen CO2. Das ist eine ganze Menge!

 

Was gibt es noch von der Studie zu erfahren?

Die Forscher*innen stellten fest, dass Hunde durch ihre Ausscheidungen zur Eutrophierung von Gewässern beitragen. Ihr Urin wird dabei von den Straßen durch Regen in die Kanalisation gespült und gelangt so auch in unsere Gewässer. 

Mit Eutrophierung ist gemeint, dass ein Überangebot an Nährstoffen – besonders Stickstoff und Phosphor die im Urin enthalten sind – in Gewässer gelangen. Eine der Folgen dieses Überangebots ist ein vermehrtes Algenwachstum in diesen Gewässern. Das klingt vielleicht zunächst nicht schlimm, bewirkt allerdings in der Realität schwere Folgen. Durch das hohe Algenwachstum verdichtet sich die obere Wasserschicht mit Pflanzen, denn Algen benötigen Sonne um Photosynthese zu betreiben und halten sich daher knapp unter der Wasseroberfläche auf. Die Konsequenz davon ist, dass das Sonnenlicht dadurch nicht mehr in tiefere Wasserschichten gelangt. Seegras und andere Arten die auf dem Grund leben, erhalten schließlich nicht mehr genug Licht um zu überleben. Sie sterben nach und nach aus und die Biodiversität des Gewässers nimmt ab. 

Nun kommen Bakterien ins Spiel, die die abgestorbene Biomasse zersetzen. Während dem Abbau verbrauchen diese Bakterien viel Sauerstoff und zehren damit an den Sauerstoffreserven des Gewässers. In Folge können weitere Bewohner wie Fische durch den Sauerstoffmangel sterben. 

Eine andere Folge kann auch die Algenblüte sein. Dabei produzieren manche Algenarten Giftstoffe die die Wasserqualität stark verschlechtern. 

Ihr seht also, Gewässer Eutrophierung ist nichts Gutes. Unsere Hunde sind dabei natürlich nicht Hauptverantwortlich, tragen aber auch ihren Beitrag dazu bei. Den größten Einfluss bilden allerdings immer noch unbehandelte Abwässer und der hohe Düngemittelverbrauch der Landwirtschaft. 

Wie viel CO2 pro Tonne Fleisch?

Wir haben euch einen Vergleich erstellt, damit ihr seht wie viel CO2-Äquivalente bei der Produktion einer Tonne Huhn, Schwein, Rind und Schwarzer Soldatenfliege entstehen. Besonders Wiederkäuer bewirken durch Methanemissionen einen ganz erheblichen Beitrag.

  

Wir sehen so viel Potential in der Schwarzen Soldatenfliege, in vielerlei Hinsicht. Aber am deutlichsten merken wir die Notwendigkeit dieser Lösung, wenn wir unsere Vierbeiner bei der Sommerhitze am Asphalt tänzeln sehen. Auch sie leiden unter den immer weiter steigenden Temperaturen und den stetig zunehmenden Hitzetage in Österreich. Deshalb sehen wir es an der Zeit, das Ruder herumzureißen! 

Wir glauben daran, dass wir gemeinsam unsere Emissionen senken können. Zusammen können wir die Lösung für dieses Problem sein! Es sind unsere täglichen Entscheidungen die bereits etwas bewirken können, auch bei der Wahl unseres Hundefutters. Und weil wir den Weg nur gemeinsam gehen können, ist uns deine Meinung zu diesem Thema wirklich sehr wichtig. Deshalb teil' uns doch mit was dir gerade durch den Kopf geht! Vielleicht arbeitest du ja bereits daran, deinen CO2-Abdruck zu reduzieren?

 

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt- Dalai Lama